Duutse Grens – Gesungen von den Bökkers und Hendrik Marsman

Hier an de Duutse grens, de Duutse grens,
doar lef de wilde homosapiens.
Leven hier, das nou toch inmens,
alleen het volk hier an de Duutse grens
*

Hier liegt die Grenze. ´Die Vechte´ wird ‘de Vecht’. Deutsches Regenwasser gestaltet einen holländischen Fluss. So fanden immer wieder Menschen über Jahrhunderte hinweg ihren Weg in das freie Holland, wie z.B. Handelsleute, die Textilien und Bentheimer Sandstein zur Stapelstadt Zwolle transportierten. Auch Schiffsleute waren dabei, die mit Angst und Bange Fleisch und Alkohol schmuggelten; wenn sie erwischt wurden, fielen Schiff und Fracht an die Behörden.

Viele Menschen suchten eine neue Heimat und versprachen sich im Osten eine bessere Zukunft. Es waren Bauern, die den Weg über die Vechte wählten, und hofften in Preußen viel und vor allem fruchtbares Ackerland zu finden. Es gab auch Händler, die Reis, Tabak und Gewürze im reichen St. Petersburg verkaufen konnten. Viele Menschen sind nie wieder zurückgekommen; sie bliesen ihren letzten Atem in einem weit entfernten slawischen Land aus  mit diesen letzten Gedanken:

Denkend an Holland, seh’ ich breite Gewässer
träge durch endloses Flachland gehen.
Reihen unfassbar hingehauchte Pappeln
wie hohe Fahnen in der Ferne stehen.
Und in der gewaltigen Weite versunken,
die Bauernhöfe verteilt übers Land.
Baumgruppen, Dörfer, gekappte Türme,
Kirchen und Ulme in grandiosem Verband.
Der Himmel hängt tief, die Sonne ist langsam
in grau-bunten Schwaden verschwommen.
Und in jeglichem Landstrich wird die Stimme des Wassers
und sein ewiges Unheil mit Bangen vernommen.**

* Bökkers: Duutse Grens, Grenzdialekt, You Tube.

** Hendrik Marsman: Herinnering aan Holland. Übersetzung: Jaap Hoepelman

 Hendrik Marsman

Bentheimer Sandstein und die Vechte – Touchscreen Bentheimer Sandsteinmuseum