Wolf Blitzer – Von Auschwitz nach Joe Biden

Die Nachrichten von heute sind die Geschichte von morgen. Der Journalist, der seit 20 Jahren alle vier Jahre professionell und beeindruckend über die US-Präsidentschaftswahlen berichtet, ist Wolf Blitzer. Seine Ankündigung auf CNN, dass Joe Biden der 46. Präsident der Vereinigten Staaten und Kamala Harris die erste weibliche Vizepräsidentin für Farbe ist, ist bereits in das kollektive Gedächtnis von Hunderten von Millionen Menschen eingraviert.

Wolf Isaac Blitzer wurde am 22. März in Augsburg geboren. Seine Eltern waren polnische Juden, die Auschwitz überlebten. Familie von beiden Seiten starb in den Todeslagern. Sie trafen sich in einem Zug und suchten beide nach Überlebenden. Als Kleinkind machte er den Übergang in die Neue Welt und wuchs in Buffalo New York auf. Seine Familiengeschichte machte ihn auf die Bedeutung sachlicher und aufschlussreicher Nachrichten aufmerksam. Sein erster journalistischer Job war bei Reuters in Tel Aviv.

Der Golfkrieg 1990 war sein Durchbruch. Seine ruhige und durchdringende Berichterstattung über den Irak-Krieg brachte ihm und seinem CNN-Team journalistische Auszeichnungen ein. Ein Jahr später wurde er zum Korrespondenten des Weißen Hauses für die Kabelgesellschaft befördert. Im November 2004 führte er seine ersten Präsidentschaftswahlen vor mit der Wiederwahl von Bush jr. Zur Primetime präsentierte er “The Situation Room”, ein Format, dem viele Nachrichtensender folgten.

Sein Lieblingsinterview war das mit Nelson Mandela in Südafrika im Jahr 1998. Die Aura und die Art und Weise, wie der ANC-Führer Weiß und Schwarz zusammenbrachte, beeindruckten ihn unauslöschlich. Auf die Frage, wen er gerne interviewt hätte, antwortet er “Saddam Hussein”. Wolf wollte fragen, warum dieser Diktator viele unschuldige Menschen getötet hatte.

Wolf Blitzer ist jetzt 72 Jahre alt. Seit mehr als 50 Jahren lässt er die Fakten für sich sprechen. Deshalb von den Demokraten geliebt und von den Trump-Anhängern gehasst. Die Nachrichten zu präsentieren ist für ihn immer noch keine Routine. Er kann angespannt sein, wenn er das Gefühl hat, sich nicht hundertprozentig bewusst zu sein und die Fakten überprüft zu haben. Nach der Sendung geht er mit seinen Mitarbeitern zum Abendessen aus. In seiner Freizeit sieht er sich am liebsten ein Basketballspiel von seinem Lieblingsclub, den Washington Wizards, zu Hause auf der Couch an.

Wolf Blitzer, ein Überlebender, ein einfacher Mann, der Weltnachrichten macht.